Glutenfreies Getreide füttert keine Pathogene. Wir brauchen uns also keine Sorgen zu machen, dass Hirse, Quinoa, brauner Reis oder Haferflocken Krankheitserreger wie Streptokokken oder EBV ernähren. Doch es gibt andere Gründe auf sie zu verzichten.
Glutenfreies Getreide ist keine Heilnahrung
Getreide nimmt häufig einen großen Platz auf unserem Teller (und damit auch in unserem Bauch) ein, welcher durch heilsamere Lebensmittel besser genutzt werden könnte. Gerade wenn wir uns besonders heilsam ernähren wollen, geht uns somit Platz für nährstoffreichere Nahrung wie Blattgemüse und Obst verloren. Wenn wir morgens eine Schale voll Getreide essen, verzichten wir gleichzeitig auf ein paar Bananen oder zwei oder drei Äpfel.
Getreide ist zwar auch sehr nahrhaft, jedoch besitzt es nicht die heilenden Phytochemikalien, Antioxidantien und Spurenelemente einer Beere, eines Apfels oder einer Banane. Außerdem besitzt es keinerlei antibakterielle oder antivirale Eigenschaften. Diese sind aber für uns unglaublich wichtig, um uns von chronischen Krankheiten zu befreien.
Ungünstige Kombination von glutenfreiem Getreide mit Fett
Ein noch größerer Grund für den Verzicht auf Getreide ist die Tatsache, wie es mit Fetten interagiert. Es ist nämlich nicht üblich, dass wir unser Getreide ohne radikales Fett zu uns nehmen. Ein Toast (Getreide) mit Avocado (Fett) ist eine ungünstige Kombination. Weitere Beispiele sind Haferflocken mit Erdnuss- oder Mandelbutter, Knuspermüsli mit Milch, Proteinriegel, Hühnchen-Sandwiches oder Nudeln mit Öl.
Auch wenn wir bei einer getreidehaltigen Mahlzeit tatsächlich auf radikale Fette verzichten, ist seit der letzten fetthaltigen Mahlzeit wahrscheinlich nicht viel Zeit vergangen. Wenn wir beispielsweise ein Frühstück mit Joghurt oder Ei hatten, dann wird dieses noch dann verdaut, wenn wir unseren Quinoa-Salat zum Mittag essen. Das Problem, welches dadurch entsteht, ist Insulinresistenz.
Lange Verdauungsdauer von glutenfreiem Getreide
Fett und Getreide brauchen beide viel Zeit um verdaut zu werden. Das Fett von Hühnchen, Avocado, Knochenbrühe, Nüssen und Samen, Öl, Butter oder Milch verweilt daher im Blutkreislauf für mehrere Stunden. Der Verdauungsprozess der komplexen Kohlenhydrate des Getreides nimmt weniger Zeit in Anspruch. Trotzdem ist die Verdauungsdauer von vier bis sechs Stunden (abhängig von der Dichte und Portionsgröße) immer noch eine lange Zeit. Von vielen wird dieser lange Aufspaltungsprozess als etwas Positives angesehen, da es dem Körper angeblich Brennstoff über eine längere Zeit zur Verfügung stellt.
Problem Insulinresistenz
Die Wahrheit ist: Komplexe Kohlenhydrate werden in Zucker zerlegt. Ist im Blutstrom Fett vorhanden, dann liegt die Kombination Fett + Zucker vor. Dies ist der wahre Grund von Insulinresistenz. Zucker hängt sich nämlich an Insulin an, um in die Zellen zu gelangen. Hohe Blutfette sind jedoch dafür verantwortlich, dass Zucker nicht in die Zellen gelangt. Das liegt daran, dass Fett Teile des Insulins absorbiert und das Binden des Zuckers an das Insulin behindert. Die Folge ist, dass mehr Insulin produziert werden muss. Dies wiederum führt dazu, dass die Bauchspeicheldrüse auf Dauer geschwächt wird. Schwitzen, Hitzewallungen, leichter Schwindel, schwankende Energielevel, konstantes Hungergefühl, Schwellungen und mildes Zittern könnten die Folge sein.
Wir sollten also unsere Getreidemahlzeiten nur isoliert von radikalen Fetten einnehmen!
Früchte sind übrigens keine komplexen Kohlenhydrate. Der Fruchtzucker gelangt sehr schnell in den Blutkreislauf und in die Organe und wird innerhalb einer Stunde genutzt. Wenn man eine große Obstmahlzeit (z.B. mehrere Bananen) auf einmal zu sich nimmt, kann die Aufnahme zwei bis drei Stunden dauern.
Bei Früchten besteht die Gefahr der Insulinresistenz nicht in dem Maße wie bei Getreide. Selbst wenn sich Fett im Blutstrom befindet, kann sich das Insulin im Vergleich zum Getreide leichter an den Zucker binden und diesen in die Zellen transportieren. Wenn man also eine Mahlzeit mit der Kombination Zucker + Fett in Kauf nehmen möchte, dann sollte man bei der Zuckerquelle bevorzugt auf ein Stück Obst zurückgreifen. Sprich: Es ist deutlich besser einen Apfel mit Erdnussbutter zu essen, als Haferflocken mit Erdnussbutter.
Hirse und glutenfreier Hafer sind die beste Wahl
Wenn du nicht auf Getreide verzichten möchtest, dann sind Hirse und Haferflocken die beste Wahl. Achte dabei darauf, dass der Hafer als glutenfrei gekennzeichnet wurde. Auch wenn Hafer von Natur aus glutenfrei ist, kann die Verarbeitung dafür sorgen, dass er doch verunreinigt wurde.
Quinoa
Quinoa ist ein gesundes Getreide, jedoch im Vergleich zu Hirse und Haferflocken schwerer verdaulich. Es kratzt an den Darmauskleidungen, was bedeutet, dass es bei Menschen mit Störungen des Darmtrakts für Probleme sorgen kann. Wenn du deinen Körper auf eine sanfte und heilsame Weise entgiften möchtest, solltest du auf Quinoa für eine Zeit lang verzichten.
Glutenfreies Getreide ist nicht verantwortlich für Symptome
Anhänger von in Mode gekommenen Ernährungsweisen, wie der ketogenen Ernährung, glauben, dass Getreide an sich schlecht für uns ist. Das ist nicht ganz korrekt. Es ist zwar korrekt, dass glutenhaltiges Getreide zu unseren Symptomen beiträgt, jedoch trifft dies nicht auf glutenfreies Getreide zu. Es ist eher die ungünstige Kombination aus komplexen Kohlenhydraten (Getreide) und Fetten, die sich negativ auf unsere Gesundheit auswirkt.
Getreide und Verdauungsprobleme
Viele Menschen berichten von Verdauungsbeschwerden, sobald sie Fette mit Getreide kombinieren. Der Grund ist, dass aufgrund dieser ungünstigen Kombination mehr Magensäure und Galle produziert werden muss. Wenn jedoch unsere Leber durch Krankheitserreger, giftige Schwermetalle und eine “high fat/high Protein”-Ernährung sowieso schon geschwächt ist und die Magensäure und die Bauchspeicheldrüse nicht mehr so stark sind, dann verläuft dieser schwere Verdauungsprozess nicht optimal. Folglich beginnt die Nahrung im Darmtrakt zu faulen. In einem solchen Milieu haben es Pathogene leicht zu gedeihen. Die Folge sind ein Völlegefühl, Übelkeit, Verstopfung oder Magenschmerzen.
Fazit
Wenn du deine Heilung auf die nächste Stufe bringen möchtest, dann wird dir das Streichen aller Getreideprodukte (außer Hirse und Hafer) dabei helfen. Du könntest dein Getreide beispielsweise durch Kartoffeln ersetzten. Diese besitzen im Gegensatz zu Getreide antivirale Eigenschaften. Wenn du auf deinem Heilungsweg noch einen Schritt weiter gehen willst, dann kannst du auch komplett auf jegliches Getreide verzichten. Dies würde deinem Verdauungssystem eine Pause geben und du schaffst gleichzeitig Platz für heilsamere Nahrungsmittel.